Was hat Italiens neue Ministerpräsidentin konkret veranlasst, das die woken Ideologen in den polit-medialen Schaltzentralen so reflexartig hysterisch werden lässt?
Zunächst einmal haben sich die meisten Alt-Medien an einer dpa-Meldung orientiert, welche die neuen Verordnungen und Verfügungen so zusammenfasst:
Hilfseinsätze sollen demnach deutlich eingeschränkt werden. Nach der Aufnahme von Menschen aus Booten sollen die Schiffe sofort einen ihnen zugewiesenen Hafen anlaufen. Sammelaufnahmen aus mehreren maroden Booten oder aus kleineren „Seenotrettern“ über mehrere Tage sind demnach zukünftig untersagt.
Die Aufgenommenen sollen zukünftig gleich auf dem Schiff entscheiden, ob und vor allem in welchem Land sie um Asyl bitten wollen. Die Anträge sind sofort an Bord auszufüllen. Bei Verstößen, so berichtet die Agentur, werden die Kapitäne der Schiffe mit Geldstrafen bis zu 50.000 Euro bedroht. Zudem können die Schiffe von den Behörden eingezogen bzw. in italienischen Häfen festgesetzt werden.
Zunächst einmal erstaunt, dass es hier überhaupt Protest aus den Reihen der betroffenen linksradikalen Organisationen mit Schiffen auf dem Mittelmeer gegeben hat.
Denn was Meloni da beschlossen hat, klingt ja geradezu nach einem warmherzigen Entgegenkommen der rechtskonservativen Politikerin gegenüber den Nichtregierungsorganisationen (NGOs). Warum? Weil es ihr mutmaßlich mit ihrem Dekret keineswegs darum geht, diese merkwürdige Form einer quasi erzwungenen Seenot grundsätzlich zu ächten.
Kein Wort auch darüber, dass die aus dem Mittelmeer aufgenommenen Schlauchboot-Passagiere mit Schlepper-Tickets selbstverständlich und grundsätzlich an die nordafrikanische Küste zurück zu verbringen sind, weil dort der nächste erreichbare Hafen liegt und weil Seenotrettung eben genau so seit Jahrtausenden funktioniert.
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Kein Wort darüber, dass der Hochkommissar der Vereinten Nationen für Flüchtlinge (UNHCR) längst vor Ort ist und dort auch entsprechend die Zurückgebrachten mit den zur Verfügung stehenden Mitteln versorgen könnte. Kein Wort darüber, was zwischenzeitlich alles von EU-Seite dafür getan wurde, die Lage in Libyen weiter zu stabilisieren und wie weit es mit Ausbildung und Ausstattung der libyschen Küstenwache gekommen ist.
Auch klingt das per Dekret verordnete Angebot, den Asylantrag gleich an Bord auszufüllen, geradezu wie eine Einladung, nach Europa bzw. mehrheitlich nach Deutschland zu kommen.
Die Dublin-Vereinbarung sagt es aber ganz klar: Das Land, das der Asylbewerber zuerst betritt, ist auch für seinen Antrag zuständig, seine Fingerabrücke sind im Zusammenhang mit dem Antrag unverzüglich in der Eurodac-Datei zu speichern.
Von diesen Sachverhalten ist aber gar nicht die Rede. Stattdessen eine große rudernde Aufregung in den deutschen Medien, als wäre hier eine Zeitung nach der anderen von den linksradikalen Seenotrettern und ihrer sie subventionierenden Bundesregierung zu einer Synchronisation ihrer Nachrichten genötigt worden.
Die tendenziösen Überschriften sprechen Bände: „Neues Dekret: Italien geht gegen zivile Seenotrettung vor“ (ZDF), „Italien schränkt Arbeit ziviler Seenotretter deutlich ein“ (Süddeutsche Zeitung) oder „Seenotrettung: Italiens neue alte Härte“ (Frankfurter Rundschau).
Der Auslandskorrespondent der taz für Italien orientiert sich einmal nicht am dpa-Artikel, sondern erklärt das Meloni-Dekret einfach selbst:
„Im Kern beinhaltet das Dekret von Innenminister Matteo Piantedosi dabei drei Punkte: Die Schiffe müssen erstens nach einer Rettungsaktion direkt einen vorgegebenen Hafen ansteuern und dürfen keinem weiteren Notruf folgen. Das Dekret verbietet zweitens, dass Schiffe ihre Geretteten auf ein anderes Schiff übertragen, sogenanntes Transshipment. Drittens sollen die Geflüchteten Asyl bei den Staaten beantragen, unter deren Flagge die NGO-Schiffe segeln.“
Noch etwas ist dem taz-Redakteur aufgefallen: Die Italiener hatten den Rettungsschiffen zuletzt Häfen zugewiesen, ihre Passagiere anzulanden, aber was zunächst wie eine Erleichterung aussah, entpuppte sich als eine Art Verzögerungstaktik, weil die zugewiesenen Häfen immer besonders weit vom aktuellen Standort der Schiffe entfernt gelegen haben sollen, so die Berliner taz.
Erwartungsgemäß meldet sich die unter Antifa-Flagge mit Antifa-Besatzungen in See stechende Sea-Watch-Organisation mit ihrem Antifa-Pressesprecher Oliver Kulikowski sofort gegenüber dpa zu Wort:
„Das neue Dekret der italienischen Regierung ist eine Aufforderung zum Ertrinkenlassen. (…) Schiffe in den Hafen zu zwingen, verstößt gegen die Pflicht zur Rettung, sollten noch weitere Menschen in Seenot sein. Wir werden uns auch diesem Versuch entgegenstellen, zivile Seenotrettung zu kriminalisieren und Flüchtende ihrer Rechte zu berauben.“
Mal vom merkwürdigen Rechtsverständnis dieses Herrn abgesehen, wirken solche Erklärungen bald so, als würde sich hier ein an die flache Erde Glaubender mit einem von der Kugel Wissenden unterhalten: Denn wer heute noch den Pullfaktor solcher Menschentransporte in Abrede stellt, der stellt sich automatisch ins Abseits, der entfernt sich immer weiter von jenen, die noch mit gesundem Menschenverstand gesegnet sind.
Zusammengefasst kann man hier sagen: Was Ministerpräsidentin Meloni und ihr Innenminister da zusammengeschnürt haben, ist mehr als dünn. Wer gegen kriminelle Schlepper vorgehen will, der muss auch dort beherzt zufassen, wo diese Schlepper ihre Abnehmer finden: bei den linksradikalen selbsternannten Seenotrettern. Alles andere ist nur Trommeln für das Publikum, welches hier nach den Wahlen Aktionen sehen will. Überzeugend ist das leider alles nicht, was Meloni da anbietet.
Und noch etwas gehört zur Wahrheit zwingend dazu, die taz hat es in folgenden Sätzen zusammengefasst:
„Laut Angaben des italienischen Innenministeriums sind in diesem Jahr knapp 102.600 Menschen über den Seeweg nach Italien gekommen. Nur 13 bis 14 Prozent davon trafen auf NGO-Schiffen ein.“
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Kommentar von Claus-Peter Dr. Pfeffer from Sildonia
@Bernd - ausgezeichneter Kommentar, Hut ab.
Nur eins: Auch Italien wird als Volk und Kulturraum schon bald nicht mehr existieren, und die Nordeuropaeischen Voelker und Kulturraeume schon gleich gar nicht.
Denn die heutige Migration ist nicht mit der alten vergleichbar, sie kostet fuer D mehr als 140 Mrd EUR pro Jahr, das haben ein paar biedere Demografie-Professoren aus NL genau analysiert (grenzeloze Verzorgingstaat als pdf im Netz) und wurden dafuer von ihrer Uni Amsterdam verleugnet und fast verstossen.
Die Aufsplittung etwa Italiens in Kleinstaaten waere in der Tat die Rettung, nicht das Problem.
Dann bliebe Italien als Disneyland Europa's fuer zahende chinesische Touristen attraktiv, und koennte Wohlstand wie ne zweite Schweiz aufbauen.
Aber den Mut der Verzweiflung dazu werden die Lemminge erst haben, wenn es wieder mal zu spaet ist.
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Kommentar von Bernd Neumann
Man kann hier nur wiederholen, was ich schon (oft zensiert von den Moderatoren) in anderen Foren geschrieben habe: Meloni wird von linken Mainstream falsch eingeschätzt – und von Rechten und Konservativen ebenfalls. Sie ist auch das Musterbeispiel dafür, daß eine ausschließlich von der AfD gestellte Bundesregierung in kaum einem Politikfeld wirklich mit der der fünf Blockparteien brechen würde – nicht einmal beim Thema Einwanderung.
Meloni – das überrascht nun wirklich nicht – vertritt die Interessen ihres Landes – und nicht die „Sache“ der Rechten, ob nun der italienischen oder „europäischen“. Italien lebt seit der Antike vom Geld anderer Völker. Das tut es nicht schlecht, und dieses Geld hat in Italien ganz bezaubernde Städte und Kulturelemente entstehen lassen. Wer schon einmal in Verona im Amphitheater eine Inszenierung von „Tosca“ in lauer Sommerluft genossen hat, in den Florentinischen Uffizien vom Studienrat in der 12. Gymnasialklasse umhergeschleust wurde oder seinen „caffe“ (wir nennen es Espresso, sagt kein Italiener) auf dem Marktplatz von Siena getrunken hat, weiß, was ich meine, und so verzeihen wir den Italienern sehr viel mehr als Türken, Spaniern oder Polen. Alle Machthaber Italiens seit Markus Antonius müssen dafür sorgen, daß das so bleibt. Das tun sie heute nicht mehr mit Legionen, sondern dem Euro, der EZB und der EU. Diese sorgen dafür, daß das Geld aus dem Norden seinen Weg nach Italien findet. Aber das hat, wie zu allen Zeiten, seinen Preis. Wer das Geld der EU, vulgo der Nordeuropäer, will, muß entweder selbst linksliberal sein oder linksliberale Politik mitmachen.
Daher kann Meloni nicht das tun, was sie – an sich – tun müßte. Sie müßte die Häfen Italiens für Armutsmigranten aus dem Süden schließen, und auf die, die trotzdem versuchen, anzulanden, schießen lassen. Nach ein paar spektakulären Versenkungen mit etlichen Toten wäre an dieser Front Ruhe – aber der Ruf Italiens in linksliberalen Westen ruiniert und es liefe ein Ausschlußverfahren aus der EU. Italien wäre pleite. Es würde das zwar überleben, so wie jedes Land eine Pleite überlebt, wäre danach aber nicht mehr – nun, Italien, wie es das selbst gerne ist. Vermutlich zerbräche es sogar wieder in zwei, drei Kleinstaaten.
Es ist weder verwerflich noch überraschend, daß auch Meloni als Regierungschefin das nicht zulassen kann und will. Also braucht sie die blöden Tedesci weiterhin für Euros, die sie an Adria und in Rimini und Florenz lassen, sie braucht die EU für die anderen Milliarden – und sie hat die offene deutsche Grenze und die Faesers, Günthers, Scholzens und Buschmanns, die die Muslime herlocken. Alle sind zufrieden.
Und die AfD? Die würde weder die Rußlandpolitik, noch die Rentenpolitik noch die deutsche Verteidigungspolitik ändern. Vielleicht beendete sie den Doppelpaß und ließen an Grenze Kontrollen zu, bei denen dann fünf Prozent der Armutseinwanderer geschnappt werden. Solange die Deutschen keine Kinder bekommen wollen, werden sie Einwanderung goutieren und haben wollen. Egal, wer in Berlin oder Rom regiert.
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Kommentar von Hildegard Hardt
Es ist schon mal ein Fortschritt, daß die Aufgenommenen sich bereits an Bord für das Land ihrer Wahl entscheiden müssen und der Asylantrag direkt auf dem Schiff auszufüllen ist. Auch daß bei Verstößen die Kapitäne mit hohen Strafen zu rechnen haben, ist ein Schritt in die richtige Richtung.
Beim Inhalt des Dekrets sollte man aber die Verschuldung Italiens berücksichtigen, die, Stand 01.05.2022, bei 150,8 vom BIP liegt und die zweithöchste nach Griechenland im Euroraum ist. Iatlien wird also weitere EU-Finanzspritzen benötigen und kann sich das Wohlwollen der EU-Kommission nicht ganz verscherzen. - Ich denke, daß G. Meloni genau das im Blick hatte.
Es ist aber anzunehmen, daß es weitere Verschärfungen geben wird, wenn die Vorgaben des Dekrets nicht eingehalten werden oder trotzdem noch mehr Migranten in "Seenot" geraten. So nachvollziehbar auch die Wünsche der Wirtschaftsmigranten sind: Europa und vor allem Deutschland kann nicht die ganze Welt retten, ohne selbst zugrunde zu gehen.
Daß der Begriff Seenotrettung völlig falsch angewendet wird, steht außer Frage. Die Menschen begeben sich an Land freiwillig auf Schlepperboote und bezahlen auch noch dafür, obwohl sie wissen, wie gefährlich die Reise in den ersehnten Lebensstandard ist.
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Kommentar von Claus-Peter Dr. Pfeffer from Sildonia
Wie wir sehen, ist Meloni, genau wie vor ihr Alex Tsipras in Griechenland, gezaehmt und auf Linie gebracht worden.
Da die ital. Behoerden eh mauern und die Gefluechteten nach Norden schicken werden - "Go North, young man :-)" ist es sowieso egal.
Besser sieht die Statistik natuerlich aus, wenn sie gleich auf dem Tisch D eintragen koennen.
Der Deal mit Meloni beinhaltet auch, das D keinen (nach IT, GR...) zurueckschickt. Das werden die Damen und Herren von der Atlantikbruecke schon so mit der deutschen Filiale des WEF in Berlin ausgekaspert haben.
Stoert ja auch keinen.
Die deutsche Rumpfbevoelkerung will es so.